Viel Ballbesitz, wenig Torchancen. Dem MSV Duisburg fehlte beim 3:1-Erfolg über den SC Wiedenbrück in der ersten Halbzeit am Samstag wie schon im Spitzenspiel bei Fortuna Köln trotz der Doppelspitze aus Malek Fakhro und Gerrit Wegkamp noch der Zug zum Tor. Nicht ohne Grund blieb die Dreier- bzw. Fünferkette von Dietmar Hirsch nur bis zum ersten Gang in die Kabine bestehen.
Wie schon so oft in der laufenden Spielzeit waren es die Einwechselspieler, die den Tabellenzweiten wieder in die Spur brachten. Auch Jakob Bookjans zählte zu den erfolgreichen Jokern. Der Doppeltorschütze vom Samstag musste erstmals unter Dietmar Hirsch auf der Bank Platz nehmen. Das Können des 24-Jährigen wurde ab Minute 57 sofort deutlich.
„Wir wussten, dass der laufintensive Gegner nur schwer zu knacken war. Nach dem Gegentor zum 1:1 hatten wir eine kurze passive Phase“, sagte Bookjans. Die Umstellung auf das 4-3-3 sorgte für zunehmende Kontrolle. Viele Chancen des Gegners hat die dichte Abwehr insgesamt nicht zugelassen. Der frische Wind von außen tat den Zebras gut.
Auch Bookjans gab zu, dass den Spielern nach zuvor drei sieglosen Spielen in Folge nicht alles so leicht von der Hand ging. „Das war der Situation geschuldet, weil wir vorher nicht so agiert haben, wie wir es uns vorgenommen hatten. Das ist dann schon ein bisschen in den Köpfen. Aber wir haben in der zweiten Halbzeit viel dominanter gespielt. Das zeigt auch, dass wir mental stark genug sind, um damit umzugehen.“
Seine Nicht-Berücksichtigung für die Startelf wollte der Sommerneuzugang von Eintracht Frankfurt nicht zu hoch hängen. „Das ist eine Trainerentscheidung. Da befasse ich mich nicht mit. Wichtig ist, dass wir eine Reaktion gezeigt haben.“ Dass der MSV oft nur eine Hälfte überzeugen kann, fällt in dieser Saison besonders auf. Die Körner auf der Zielgeraden sei ein großer Vorteil im Gegensatz zur Konkurrenz, meint Bookjans.
„Es ist nicht so, dass wir nicht gewillt sind, Fußball zu spielen und wir es erst spät so richtig wollen. Aber wir sind einfach super fit und gehören konditionell wahrscheinlich zu den stärksten Mannschaften der Liga. Das sieht man immer wieder hinten raus, wenn man ein paar Meter mehr macht als der Gegner.“
Am kommenden Wochenende bei der U23 des FC Schalke 04 sollte Jakob Bookjans dann auch wieder von Beginn an auf dem Platz stehen. Dafür sind die Qualitäten des MSV-Spielmachers einfach zu groß.